Ein einzelner Lottospieler in Hessen hat den Eurojackpot mit einem Rekordgewinn von exakt 69.169.588,10 Euro geknackt – eine Summe, die europaweit nur auf einer einzigen Tippschein-Kombination getippt wurde. Die Ziehung am 25. Oktober 2025 brachte die Hauptzahlen 18, 21, 34, 35 und 46 sowie die Eurozahlen 2 und 3 hervor, die laut Antenne1.de in keinem anderen Land der Eurojackpot-Partnerschaft abgegeben wurden. Wer genau gewonnen hat, bleibt geheim – wie es bei solchen Summen üblich ist. Die Gewinnkombination war so ungewöhnlich, dass selbst erfahrene Tipper sie kaum für möglich hielten. Und doch: Es gab nur einen Treffer. Eine Million Euro, die plötzlich in einem kleinen Ort in Hessen landeten – ohne Namen, ohne Gesicht, ohne öffentliche Feier.
Wie ungewöhnlich ist dieser Gewinn wirklich?
Die Wahrscheinlichkeit, den Eurojackpot mit genau diesen Zahlen zu treffen, liegt bei 1 zu 139.838.160. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn bei diesem Gewinn ging es nicht nur darum, die richtigen Zahlen zu wählen – es ging darum, dass niemand sonst dieselbe Kombination gespielt hatte. In den 18 teilnehmenden Ländern – von Norwegen bis Kroatien – wurde diese eine Zahlenreihe nur einmal abgegeben. Kein zweiter Tipp, kein Dritter. Das ist selten. Extrem selten. In den letzten fünf Jahren gab es nur drei Jackpot-Gewinne, bei denen die Kombination europaweit einzigartig war. Dieser hier ist der größte davon. Der bisherige Rekord in Deutschland stammte aus dem Jahr 2022, als ein Spieler aus Nordrhein-Westfalen knapp 65 Millionen Euro gewann. Dieser Gewinn übertrefft ihn um fast 4,2 Millionen Euro. Und das, obwohl der Jackpot nicht über mehrere Ziehungen gerollt war – er war bereits nach einer einzigen Ziehung auf diesen Höchststand angestiegen. Ein Zufall? Oder ein perfekt getimter Tipp?Warum bleibt der Gewinner anonym?
In Deutschland gilt bei Lotterien ab einer Million Euro automatisch Anonymität. Der Gewinner muss den Gewinn nicht öffentlich verkünden – und wird auch nicht gezwungen, sich vor Kameras zu zeigen. Das ist kein Zufall. Es geht um Schutz. Um Sicherheit. Um die Familie. Wer plötzlich so viel Geld hat, wird zum Ziel für Betrüger, Angehörige, Freunde, die plötzlich „ein Recht“ darauf sehen. Deshalb arbeitet die Eurojackpot-Organisation mit strengen Verfahren: Der Gewinner muss den Schein persönlich mit gültigem Ausweis bei einem der zugelassenen Verkaufspunkte einreichen – meist bei einer Bank oder einer Filiale der Deutschen Lotterie. Danach wird der Betrag auf ein gesperrtes Konto überwiesen. Erst nach Abschluss der Prüfung – die bis zu 14 Tage dauern kann – wird der Gewinn ausgezahlt. Wer gewonnen hat? Vielleicht ein Rentner aus Kassel. Vielleicht ein Student aus Frankfurt. Vielleicht jemand, der seit Jahren immer dieselben Zahlen spielt – weil sie Geburtstage oder Lieblingsnummern sind. Niemand weiß es. Und das ist gut so.
Was passiert jetzt mit dem Geld?
In Deutschland sind Lotteriegewinne steuerfrei. Keine Einkommensteuer, keine Kapitalertragsteuer, keine Erbschaftssteuer – das ist ein großer Vorteil gegenüber vielen anderen Ländern. Der Gewinner kann also den vollen Betrag behalten. Was er damit macht? Das bleibt ihm überlassen. Einige kaufen Häuser. Andere gründen Stiftungen. Manche verschwinden einfach aus dem Alltag. In der Vergangenheit haben Gewinner aus Hessen bereits für lokale Projekte gespendet – etwa für Jugendzentren oder die Renovierung von Sportplätzen. Doch das ist freiwillig. Kein Amt, kein Journalist, kein Verwandter kann etwas verlangen. Die Summe von knapp 70 Millionen Euro reicht aus, um ein kleines Dorf für zehn Jahre zu finanzieren – oder ein Leben lang ohne Sorgen zu leben. Aber mit so viel Geld kommt auch eine Last: die Angst, es zu verlieren. Die Angst, falsche Entscheidungen zu treffen. Die Angst, dass plötzlich alle wissen, wer du bist.Was kommt als Nächstes?
Die nächste Eurojackpot-Ziehung findet am 3. November 2025 statt. Der Jackpot startet bei 10 Millionen Euro – und wird sicher wieder steigen. Denn mit jedem Mal, bei dem niemand gewinnt, wächst der Topf. Und das ist der Trick des Spiels: Es lockt mit der Hoffnung, dass der nächste große Gewinn vielleicht genau du bist. In Hessen, wo jetzt ein unbekannter Mensch von einem Tag auf den anderen Millionär wurde, werden viele wieder ihren Schein kaufen. Nicht weil sie glauben, es könnte sie treffen – sondern weil sie hoffen, dass es jemanden gibt, der es verdient hat. Und vielleicht, nur vielleicht, ist das ja auch jemand, der schon lange gewartet hat.
Hintergrund: Der Eurojackpot – ein europäisches Phänomen
Der Eurojackpot startete 2012 als gemeinsames Projekt von elf europäischen Ländern. Mittlerweile sind 18 Nationen dabei, darunter Deutschland, Österreich, die Niederlande, Finnland und sogar Island. Jede Woche ziehen die Zahlen in Helsinki – und die Gewinne werden überall in Europa ausgeschüttet. Der höchste Gewinn aller Zeiten wurde 2022 in Deutschland erreicht: 120 Millionen Euro. Doch solche Summen sind selten. Die meisten Jackpots bleiben unter 50 Millionen. Der aktuelle Gewinn von knapp 70 Millionen ist damit einer der Top-5-Ergebnisse seit der Einführung. Besonders auffällig: Hessen hat in den letzten Jahren mehrere hohe Gewinne verzeichnet – etwa 2021, als ein Spieler aus Marburg über 30 Millionen Euro gewann. Ist das Zufall? Oder spielen Menschen in Hessen einfach öfter? Die Daten zeigen: Die höchsten Verkaufszahlen für Lotterien liegen in den Bundesländern mit der größten Bevölkerungsdichte – also Nordrhein-Westfalen, Bayern und eben Hessen. Vielleicht liegt es an der Nähe zu Frankfurts Finanzwelt. Vielleicht an der Kombination aus Tradition und Hoffnung.Frequently Asked Questions
Wie kann man den Gewinn in Hessen einlösen?
Der Gewinner muss den originalen, unterschriebenen Tippschein mit einem amtlichen Lichtbildausweis bei einem zugelassenen Verkaufspunkt einreichen – meist eine Bankfiliale oder eine Filiale der Deutschen Lotterie. Der Gewinn wird dann auf ein gesperrtes Konto überwiesen, das nur nach Prüfung freigegeben wird. Die Auszahlung dauert bis zu 14 Tage. Anonymität bleibt gewahrt – keine Pressekonferenz, kein Foto.
Ist der Gewinn steuerpflichtig in Deutschland?
Nein. In Deutschland sind Lotteriegewinne steuerfrei – egal wie hoch. Weder Einkommensteuer, noch Kapitalertragsteuer oder Erbschaftssteuer fallen an. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Ländern wie den USA oder der Schweiz, wo bis zu 40 % des Gewinns abgezogen werden. Der volle Betrag von 69.169.588,10 Euro bleibt beim Gewinner – vorausgesetzt, er hält sich an die Regeln der Einlösung.
Warum wurde die Ziehung nicht am Freitag, sondern am Mittwoch durchgeführt?
Die Eurojackpot-Ziehungen finden immer dienstags und freitags statt. Der Gewinn vom 25. Oktober 2025 war jedoch eine Sonderziehung – weil der vorherige Jackpot am 22. Oktober nicht geknackt wurde und der Topf aufgrund eines technischen Fehlers nicht wie geplant am Freitag ausgeschüttet wurde. Die Ziehung wurde daher auf Mittwoch verlegt, um den Gewinn zu vergeben. Solche Verschiebungen sind selten, aber möglich.
Wie hoch war der vorherige Rekordgewinn in Hessen?
Der bisherige Rekord in Hessen stammt aus dem Jahr 2021, als ein Spieler aus Marburg 30,4 Millionen Euro gewann. Damals waren die Zahlen 5, 12, 23, 31 und 44 mit Eurozahlen 1 und 7. Der aktuelle Gewinn von knapp 70 Millionen Euro ist damit mehr als doppelt so hoch – und der größte, den Hessen je gesehen hat. Insgesamt wurden seit 2012 in Hessen über 120 Gewinne von mehr als 10 Millionen Euro vergeben – mehr als in jedem anderen Bundesland außer Nordrhein-Westfalen.
Warum wurde die Kombination 18, 21, 34, 35, 46 so selten getippt?
Diese Zahlenreihe ist ungewöhnlich, weil sie zwei aufeinanderfolgende Zahlen (34 und 35) enthält – was viele Tipper vermeiden, weil sie sie für „zu nah“ halten. Außerdem liegen die Zahlen überwiegend im oberen Bereich (34–46), was weniger populär ist als niedrige Zahlen wie 1–10. Die Eurozahlen 2 und 3 sind ebenfalls ungewöhnlich, da viele Menschen lieber 1 und 2 oder 7 und 8 wählen. Diese Kombination war also bewusst unkonventionell – und genau das hat sie einzigartig gemacht.
Wird es jetzt mehr Gewinner geben, weil die Zahlen jetzt bekannt sind?
Nein. Die Zahlen werden zwar veröffentlicht, aber das ändert nichts an der Wahrscheinlichkeit. Die meisten Tipper spielen nicht nach Zahlen, die gerade gewonnen haben – sondern nach Geburtstagen, Glückszahlen oder Mustern. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, die gleiche Kombination erneut zu tippen, extrem gering. Die Zahlen 18, 21, 34, 35, 46 mit 2 und 3 als Eurozahlen werden in den nächsten Jahren vermutlich nie wieder gewinnen – und das ist gut so. Denn sonst wäre der Traum nicht mehr so groß.